Zu den Spendenaktionen, die derzeit für den Weihnachtsmanndarsteller laufen, der sich vor Gericht wegen des Schlagens eines Kindes verantworten musste (u.a. OZ Stralsund vom 4. Juli 2025 | https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpommern-ruegen/stralsund/kritik-an-spendenaktionen-fuer-weihnachtsmann-taeter-wird-zum-helden-gemacht-X6CWJO6MTRDLNBIIWZ3QWMOMHE.html (Paywall möglich) äußern sich Anett Kindler als Mitglied der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/SPD/Piratenpartei/Die Partei und stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei sowie Ute Bartel, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion und Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion:
„Ich bin fassungslos“, erklärt Anett Kindler. „Die finanzielle Unterstützung Udo J.s ist undemokratisch und unterwandert unsere Rechtsprechung. Hier werden die Rechte des Opfers, und zwar des Kindes, mit Füßen getreten und der Täter zum Helden gemacht. Es gibt ein Kinderschutzgesetz, das bundesweit Gültigkeit hat – auch für den ,Weihnachtsmann‘ – und das in allererster Linie darauf abzielt, Kinder vor Gewalt jeder Art zu schützen. Wenn aber genau so eine Gewalt den Applaus der Menschen findet, läuft viel falsch. Und wenn Udo J. das Verständnis dafür fehlt, dass Kinder einfach wie Kinder reagieren, dann ist er in seiner Rolle fehl am Platz und gehört nicht noch gefeiert.“
Ute Bartel, stellvertretende Vorsitzende im Jugendhilfeausschuss des Kreises ergänzt: „Hier wird ein völlig falsches Signal gesandt. Ich war bei der Verhandlung anwesend und es ist deutlich klar geworden, dass der Angeklagte nicht verstanden hat, dass er zum einen einen Fehler gemacht hat und sich zum anderen Erziehungsmethoden verändert haben. Es gibt ein Gesetz, das Gewalt gegen Kinder verbietet.
Was mich jedoch zusätzlich schockiert, ist der Umgang mit den Eltern des Kindes und dem Kind selbst in den sozialen Medien. Ich kenne die Familie persönlich und weiß um die verantwortungsvolle Erziehung der Kinder. Ich schäme mich für die Menschen, die sich wider besseren Wissens erdreisten, ihre Meinung über Erziehungsmethoden der Eltern abzugeben.“
