Mathias Leddin: „Die Stadt stiehlt sich aus ihrer Verantwortung“
Das ist mal eine lange Wartezeit: Seit sechs Jahren wartet die IGS Grünthal darauf, dass das Haus I so umgebaut wird, dass auch Mädchen und Jungen mit Einschränkungen in den Bereichen Sehen und Hören oder der Entwicklung der körperlichen und motorischen Fähigkeiten dort lernen können. Die Voraussetzungen dafür sind eigentlich geschaffen….
„Wir möchten von der Verwaltung wissen, warum seit sechs Jahren nichts passiert“, erklärt Mathias Leddin von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/SPD/Piratenpartei/Die Partei. „Deshalb bringen wir diese Anfrage in die nächste Sitzung der Bürgerschaft ein.“
Die IGS Grünthal gehört zu den sogenannten Schulen mit spezifischer Kompetenz und damit zu insgesamt 29 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, die es ermöglichen können, Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen zu unterrichten. „Dafür sind unter anderem auch eine Stelle für eine zusätzliche Lehrkraft für Sonderpädagogik und eine für eine unterstützende pädagogische Fachkraft geschaffen worden“, sagt Mathias Leddin.
„Darüber hinaus hat das Land vor sechs Jahren 900.000 Euro Förderung für den Umbau des Hauses zur Verfügung gestellt. Damals hat es auch Gespräche zwischen Verwaltung und Schule gegeben. Das Haus sollte so umgestaltet werden, dass es ein Leitsystem für Sehbehinderte gibt, eine Akustikertüchtigung für Hörgeschädigte und einen Fahrstuhl für körperlich-motorisch Eingeschränkte. Nur passiert ist seitdem nichts.
Die Stadt als Schulträgerin stiehlt sich hier aus ihrer Verantwortung, den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen. Wir möchten wissen, wann endlich mit einem Umbau zu rechnen ist. Denn Leidtragende sind die ohnehin gehandicapten Kinder und Jugendlichen, denen so die Chance verwehrt wird, wohnortnah eine Schule zu besuchen.“
Weitere Informationen zu Schulen mit spezifischer Kompetenz: https://www.bildung-mv.de/export/sites/bildungsserver/downloads/schule/Flyer_Schulen-mit-spezifischer-Kometenz_24.pdf
